In der Großen Straße 36 erinnert ein einzigartiges Flensburgwappen an eine lokale Sage aus dem Dänisch-Schwedischen Krieg. Das 1890 erbaute Gebäude von Alexander Wilhelm Prale zeigt eine besondere Werbevariation mit großer Geschichte.

Die Große Straße 36 in Flensburg, auch bekannt als Speicherlinie 22a, beherbergt ein bemerkenswertes Wohn- und Geschäftshaus aus dem Jahr 1890, errichtet von Alexander Wilhelm Prale. Ein besonderes Detail des Hauses ist eine Variation des Flensburgwappens, die als Werbung für eine Spirituose dient. Diese Nutzung des Stadtwappens ist Teil einer langen Tradition, in der das Flensburgwappen im Laufe der Zeit für verschiedene Werbezwecke angepasst wurde.

Das Flaschen-Wappen an der Fassade erzählt eine faszinierende Geschichte, die tief in der Flensburger Folklore verwurzelt ist. Die Sage spielt zur Zeit des Dänisch-Schwedischen Krieges, als ein Flensburger Soldat nach einer siegreichen Schlacht den Befehl erhielt, das Schlachtfeld zu bewachen. Als der Soldat durstig wurde, zog er eine Flasche mit seinem Wohltrunk aus der Manteltasche. Neben ihm lag ein verwundeter schwedischer Soldat, der um einen Schluck bat. Mitleidig reichte der Flensburger die Flasche weiter. Doch der Schwede versuchte, mit einer Pistole die ganze Flasche für sich zu sichern – vergeblich.

Der Flensburger Soldat trank daraufhin die Flasche halb leer und gab sie dann zurück mit den Worten: „Da, du Schlingel! Nun kriegst du sie nur halb!“ Diese Geste wurde vom König honoriert, der dem Flensburger Soldaten ein Wappen mit einer halb gefüllten Flasche verlieh. Dieses Wappen wurde später zur Inspiration für die Werbevariante an der Großen Straße 36.

Das Gebäude steht heute als Zeugnis dieser spannenden Verbindung zwischen Geschichte, Mythos und lokaler Kultur und trägt so zur einzigartigen Atmosphäre der Flensburger Altstadt bei.

 


#Flensburg #GroßeStraße36 #FlaschenWappen #HistorischesFlensburg #FlensburgGeschichte #AltstadtFlensburg #DänischSchwedischerKrieg #SpirituosenWerbung #FlensburgerSagen #AlexanderWilhelmPrale